Das Horn von Afrika: Sicherheitspolitisches Nadelöhr

Author: Jan Pospisil

Die Instabilität am Horn von Afrika und die Konflikte in der Region haben erhebliche Auswirkungen auf die globale Stabilität und Wirtschaft. Die Angriffe der Houthi-Miliz auf Containerschiffe im Roten Meer seit November 2023 zeigen die strategische Bedeutung des Schifffahrtsweges, da das Schiffsvolumen im Suezkanal massiv gesunken ist. Parallel dazu verfolgt Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed eine expansive Regionalpolitik, was zu Spannungen mit Ägypten, Eritrea und Somalia führt. Der Krieg im Sudan zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) hat eine globale Vertreibungskrise ausgelöst, die durch Einmischung externer Akteure wie der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Ägyptens, Russlands und des Irans weiter angeheizt wird und eine humanitäre Katastrophe verschärft. Eine verstärkte Kooperation mit der Afrikanischen Union (AU) und der Intergovernmental Authority on Development (IGAD) sowie ein politischer Dialog mit Äthiopien und den Golfstaaten sind zur Konfliktminderung unerlässlich. Zudem besteht die Notwendigkeit von humanitären und Friedensinitiativen im Sudan und in den Nachbarländern, um eine Eskalation der Migrations- und Hungerkrise abzuwenden.

This chapter was published in German in Risikobild 2025: Gewählt! Demokratie und die freie Welt by the Austrian Federal Ministry of Defence.